In der Bürgerversammlung am 18.04.2018 schlug Frau Elisabeth Pfeiffer vor, am Friedhof in Dietenhofen eine Aussegnungshalle zu errichten.

Die Mitglieder des Ortsentwicklungs- und Bauausschusses sehen sich die Situation vor Ort an.

Die bestehende Leichenhalle wurde aus einheimischem Sandstein 1950 errichtet, da die Aufstellung von Särgen in der Kirche immer wieder zu Problemen führte. Die Lage der Leichenhalle war zum damaligen Zeitpunkt ziemlich in der Mitte des Friedhofes, der erst sehr viel später nach Westen und vor allem nach Norden erweitert wurde.

Herr Pfarrer Bär erklärt, dass wohl die evangelische Kirchengemeinde und damit das Landeskirchenamt für eine Erweiterung der Leichenhalle oder die Errichtung einer Aussegnungshalle zuständig sei.

Nach Art. 7 Bestattungsgesetz (BestG) ist die Bereitstellung von Friedhöfen kommunale Pflichtaufgabe. Der Friedhof sei jedoch in kirchlicher Trägerschaft, da die evangelische Kirchengemeinde diese Aufgabe für die politische Gemeinde übernommen habe. Der Betrieb des Friedhofes ergebe keinen Gewinn.

Herr Pfarrer Bär führt die Beschwerden über die Situation bei Beerdigungen auch auf eine in Dietenhofen vorhandene Tradition zurück. Der Sarg mit dem Verstorbenen wird vor Beginn der Trauerzeremonie vor die Leichenhalle ins Freie gebracht. So stehen Sarg, Pfarrer, Leichenträger und trauernde Angehörige bei Sonnenschein, Wind und Regen im Freien. Als Alternative schlägt er vor, den Sarg nur bis in die Vorhalle zu verbringen. Pfarrer und Träger stünden dann in der Vorhalle, die Leidtragenden könnten im Aufbahrungsraum Aufstellung nehmen.

Die Mitglieder des Kirchenvorstandes sehen keinen vordringlichen Bedarf zum Bau einer Aussegnungshalle. Der Aufenthalt vor der Leichenhalle dauert üblicherweise nur wenige Minuten, bis der Trauerzug zum Grab folgt. Die eigentliche Trauerfeier findet dann anschließend in der nur wenige Meter entfernten evangelischen oder der auch schnell erreichbaren katholischen Kirche statt, die erheblich mehr Sitzplätze als eine, auch großzügig geschnittene, Leichenhalle bieten.

Außerdem wären für den Bau einer Aussegnungshalle erhebliche Mittel erforderlich, die die Kirchengemeinde für andere Projekte, wie zum Beispiel die Sanierung der denkmalgeschützten Friedhofsmauern benötigt.

Die Mitglieder des Ortsentwicklungs- und Bauausschusses sind der Meinung, dass vor der Leichenhalle weitere Bänke für ältere oder körperbehinderte Besucher von Beerdigungen aufgestellt werden könnten. Gegen hohe sommerliche Temperaturen wäre ein Sonnensegel über dem Platz vor der Leichenhalle denkbar.