Beschluss: zur Kenntnis genommen

Bürgermeister Erdel informiert die Ausschussmitglieder darüber, dass die aktuellen Planungen des Ingenieurbüros Scheuenstuhl, Weihenzell bezüglich der Generalsanierung/Energetischen Sanierung der Kindertagesstätte Kunterbunt (24 Krippen- und bis zu 82 Kindergartenplätze) die Gemeinde vor ein erhebliches finanzielles Problem stellt. Auch die Durchführung der Maßnahme würde sich sehr schwierig gestalten. So wäre es notwendig die Kindergartengruppen während der Bauzeit in andere Standorte auszulagern. Hierzu hat eine Begehung der verschiedenen in Frage kommenden Standorte mit Herrn Architekt Scheuenstuhl, dem Landratsamt Ansbach und der Verwaltung stattgefunden. Grundsätzlich wären alle besichtigten Standorte für die Auslagerung nach entsprechenden Umbauten geeignet. Herr Scheuenstuhl veranschlagt jedoch für diese Umbaumaßnahmen in den verschiedenen Standorten insgesamt 125.000 € für Elektrik, Fluchttreppen, etc. Hinzukommen würde beim Objekt „Hundererverein“ auch noch ein entsprechender Ausbau der Zufahrt. Der größte Posten in der Auflistung wäre die Sanierung der Toilettenanlagen im Standort „Schloss“. Jedoch würde diese Maßnahme für den Markt Dietenhofen im Unterhalt für diese Einrichtung sowieso anstehen.

Bürgermeister Erdel berichtet weiter, dass Herr Scheuenstuhl über seine gesamte Betrachtung der Sanierungsmaßnahme einen Bericht im Rathaus abgegeben hat. So soll u.a. das Foyer im Kindergarten vergrößert, neue Fenster eingebaut und die Wasserleitungen ausgewechselt werden. Auch soll ein Versammlungsraum entstehen. Herr Scheuenstuhl veranschlagt insgesamt für Generalsanierung und Erweiterung der Kindertagesstätte Kunterbunt folgende Kosten:

 

Energetische Sanierung                                 800.000 €

Innenumbauten                                               400.000 €

Anbau 1 (111 m²)                                            300.000 €

Außenanlagen, Sanierung Neugestaltung      180.000 €

Ausweichquartiere                                          125.000 €

Gesamt:                                                       1.805.000 €

 

Für die Generalinstandsetzung könnte der Markt Dietenhofen im Gegenzug auch entsprechende Zuschüsse erhalten. Herr Scheuenstuhl geht von einer Zuschussquote von 30% für den Markt Dietenhofen aus. Jedoch verbleibt bei der Gemeinde ein beachtlicher Eigenanteil in Höhe von 1.357.000 €.

 

Deshalb wurde von Herrn Scheuenstuhl auch ein möglicher Neubau mit einer Hauptnutzfläche (HNF) von rund 470 m² betrachtet. Alternativ würde dieser Neubau nach Kostenschätzung 1.825.010 € (pro m² 3.883 €) kosten. Der Abbruch des Bestandsgebäudes wird auf 200.000 € beziffert. Insgesamt würden sich hier die Baukosten auf 2.025.010 € belaufen. Der Neubau und die Schaffung von Krippenplätzen würden bezuschusst werden (angenommene Quote 30%). Von Herr Scheuenstuhl wird hier die Möglichkeit gesehen insgesamt 712.505 € an Zuschüssen zu erhalten. Die Eigenmittel würden dann für den Neubau noch 1.312.505 € betragen.

 

Bei einer Erweiterung auf 48 Krippenplätzen und bis zu 90 Kindergartenplätze würden bei einer Generalsanierung/Energetischen Sanierung der Kindertagesstätte im Vergleich folgende Kosten anfallen:

 

Generalsanierung/Energetische Sanierung                2.457.000 €

Eigenmittel nach Abzug des Zuschusses                   1.749.000 €

 

Ersatzneubau  und Abbruch Bestandsgebäude         2.800.000 €

Eigenmittel nach Abzug des Zuschusses (30%)        1.669.195 €

 

Bürgermeister Erdel erklärt jedoch weiter, dass man keinem Bürger erklären könnte, einen Kindergarten in der trotzdem noch vorhandenen Qualität komplett –einschließlich Krippenanbau- abzureißen. Zumal der Markt Dietenhofen für den Krippenanbau noch nicht mal alle bewilligten Zuschüsse erhalten hat.

 

Gemeinderat Koschek wirft ein, dass die Sanierungsmaßnahme jedoch im Vergleich zum möglichen Neubau sehr hoch ist.

 

Bürgermeister Erdel erklärt hierzu, dass bisher vom gemeindlichen Bauamt und dem Architekten Scheuenstuhl erklärt wurde, dass bei der Sanierung in jedem Fall auch eine Energetische Sanierung erfolgen muss. Die anzuwendende ENEV sagt jedoch auch, dass eine Energetische Sanierung nicht erfolgen muss, soweit der Aufwand betriebswirtschaftlich nicht rentabel ist. Auf diesen Hinweis durch ihn erklärten Marktbaumeister Spörl und Architekt Scheuenstuhl aktuell, dass man dann eben keine Energetische Sanierung durchführt.

 

Kritisch sieht er auch die Tatsache, dass mittlerweile das Personal der Kindertagesstätte Kunterbunt eher zu einem Neubau tendiert als eine Sanierung favorisiert. Die Sanierung der Kindertagesstätte (Erweiterung, Erneuerung der Fenster und der Wasserleitungen) -ohne energetisch zu sanieren- könne er sich jedoch gut vorstellen, da hier auch die Möglichkeit besteht, die Maßnahme in mehrere Bauabschnitte aufzuteilen und z.B. über drei Jahre zu strecken. Die Baumaßnahmen könnten dann in den Kindergartenferien durchgeführt werden ohne den laufenden Betrieb zu stören. Ausweichquartiere im genannten Umfang wären dann ebenfalls nicht nötig und entsprechende Kosten könnten eingespart werden. Die Einrichtung Schloss könnte, da die Toilettenanlagen dort in jedem Fall saniert werden müssen, als Ausweichquartier hergenommen werden.

 

Die zeitliche Abfolge der Baumaßnahmen und eine neue Kostenschätzung müssen von Herrn Scheuenstuhl nun noch erarbeitet werden. In der nächsten Gemeinderatssitzung wird darüber erneut berichtet.